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Langlebig und ausdauernd- die Kiefer 



Die Beziehung des Wesens der Bäume zur Geburtskonstellation von uns Menschen führte zu 22 Geburtstagsbäumen im Jahreskreis.

Nicht ganz unbeteiligt an dieser Zusammenstellung waren die modernen Zisterzienser. Richtig das war genau jener Orden, der von den Anfangszeiten der Besiedlung des Erzgebirges bis zur Reformation in Grünhain ein bedeutendes Kloster unterhielt.

Jetzt, also um den 19. Februar herum bis Ende des Monats, tritt die Kiefer ihre Herrschaft als Geburtstagsbaum an.

Der im Erzgebirge nicht ganz so häufige Baum wie ihre Schwester die Fichte, war in meinen Kindheitserinnerungen meist mit Sommer, Sonne, Ostseeurlaub verbunden. Je weiter der Trabbi gen Norden zuckelte immer mehr wurde die Kiefer zum vorherrschenden Baum.

Und wenn dann auf endlosen Strandspaziergängen der Blick starr nach unten gerichtet war, galt die Jagd wieder einem Kiefernprodukt. Kiefernharz prähistorischer Bäume über Aberjahrtausende durch die Elemente geformt erfreut sich auch heute noch großer Beliebtheit. Oder sollte es hier noch jemand geben, der noch nie vom Gold der Meere, dem Bernstein gehört hat?

Im Altertum waren Kiefernzapfen auf Grund der großen Zahl an Samen das Sinnbild für Fruchtbarkeit und Reichtum. Überliefert ist ein Rechenbeispiel. Dabei ist die Anzahl der Schuppen abzuzählen und diese Zahl mit zwei zu multiplizieren. Auf diese Weise erhielte man eine ziemlich exakte Zahl der Samen, die im Zapfen vorhanden sind.  Nachprüfen dürfen sie den Wahrheitsgehalt dieser historischen Rechnerei gerne selber. Auf einem Waldspaziergang mit ihren Lieben können sie so gerne mit angewandter Mathematik auftrumpfen.

Die Kiefer wächst von Europa bis hinüber nach Asien. Als Sitz der Götter hat sie in Japan eine hohe Bedeutung. Zum Neujahrsfest dort zieren Kiefern beide Seiten des Hauseinganges. Man könnte das fast für eine Entsprechung unseres Weihnachtsbaumes in dem fernen Land halten.

Es gibt ja zum Glück Menschen, die in Punkto Energie sparen nie um gute Ratschläge verlegen sind, ja sogar die Strapazen und Mühen auf sich nehmen genau deswegen zu den opulenten Treffen quer um unsere Welt anzureisen. Das finde ich absolut toll und lerne stets Neues. So weiß ich seit kurzem, dass Wasser in einem Topf, wo ein Deckel drauf ist, schneller kocht.

Aus verschiedenen Gründen und auch weil ich immer noch keinen Privatjet habe, kann ich da leider nicht mithalten.

Aber einen Tipp für alle Fälle hätte ich trotzdem. Schnitzen sie doch aus dem unteren harzreichen Teil eines Kiefernstammes dünne Hölzer. Diese trocknen sie dann und tauchen die Hölzer anschließend in ein biologisches Pechsubstrat.

Wenn also plötzlich einmal das Licht ausgeht haben sie etwas bei der Hand, das zwei Stunden für Erhellung sorgt. Richtig und mit Sorgfalt hergestellt, duftet der Raum noch aromatisch nach Wald.

Übrigens ist das leider keine Neuerfindung von mir. Bis so 1900 wurden diese dünnen Hölzer gebraucht und nannten sich „Kienspäne“.

Aus den Nadeln gewann man damals in mühevoller Arbeit Füllmasse für Kissen und Bettzeugs die „Waldwolle“.

Durch ihre ätherischen Öle, Harze und Bitterstoffe kann die Kiefer durchaus auch als Heilbaum bezeichnet werden. Kiefernextrakte wirken in der Erfahrungsheilkunde die Durchblutung befördernd, reinigen die Luft indem in der Atemluft befindliche Mikroorganismen klein gehalten werden. Badezusätze mit Kiefernextrakt haben sich bei der Bekämpfung von Erkältungen bewährt. Aber wie so häufig sollte besonders bei Kindern und Schwangeren ein wirklich Heilkundiger unbedingt mit im Boot sein.

Bei Muskelverletzungen nach sportlicher Betätigung wird oft eine Tinkturmischung eingesetzt, die sie zumindest den Namen nach kennen- Franzbranntwein.

Es gäbe auf diesem Gebiet noch viel mehr zu berichten, Fichte und Kiefer sind sich was ihre Wirkungen betrifft ziemlich ähnlich.

„Erzgebirgische Gourmetguschen“ können mit im Mai gesammelten frischen Kiefernnadeln gerne mal ihre Rouladen probeweise spicken. Vielleicht wird das ein weiterer Lichtblick in ihrer Sterneküche.

Bei der nunmehr endlich anlaufenden und seit Jahren bitter nötigen Diskussion über: „ Wie soll die Schule der Zukunft aussehen und gestaltet werden?“  möchte ich ihnen eine Untersuchung der Medizinischen Universität Graz nicht vorenthalten. Selber fand ich die Beschreibung dieses Experimentes bei dem bekannten österreichischen Holzbauer Erwin Thoma.

In einer Schule waren zwei Klassenzimmer vorbereitet worden. Das eine sah so aus wie wir es kennen, weiße Wände, Gipsplatten, Spanplattenmöbeln zusammengehalten von den bauüblichen Klebstoffen und Chemikalien.

Das zweite Zimmer war ganz aus Kiefernholz, die Teile mit einer altbekannten Hartholz- Weichholz Verspundung verbunden ohne Kleber und so weiter.

Der Versuch lief zwei Jahre. Die Kinder im Holzzimmer waren bei den Untersuchungen Kreislaufmäßig entspannter. Fachlich hieß es bei den Medizinern, sie hätten täglich zwei Stunden „Herzarbeit“ gespart. Am Ende des Schuljahres machten sie einen ruhigeren, belastbareren Eindruck als die „Spezis von Gegenüber“ und konnten signifikant, wie sich der Mediziner auszudrücken beliebt bessere Körperwerte vorweisen. Ihre Mitschüler im anderen Zimmer waren nach dem Schuljahr im wahrsten Sinne erschöpft.

Aber nun mal zum eigentlichen Thema. Was können sie als Mensch, geboren im Zeichen der Kiefer, an Vorzügen so vorweisen. Sie können über die Dinge des Lebens nachdenken und sind gut im Vorausdenken. Ihre Stärke ist die Praxis des Lebens.

Im Umkehrschluss sollten liebe Zeitgenossen die hartnäckig an ihren Schuldgefühlen festhalten für einige Stunden sich zu Kiefernbäumen begeben und die Qualitäten des Baumes in sich aufnehmen. Ich wüsste wo würdige und robuste Baumexemplare zu finden sind. 

Übrigens fängt im Februar die neue Aussaatsaison an. Wer gebirgsverträgliche Samen für seinen Garten sucht möge sich an die 2022 entstandene Sämereienbörse erinnern und kann gerne unter jens-bitterlich@posteo.de mit mir Kontakt aufnehmen.

Jens Bitterlich




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