Das zumindest nahm der schwedische Naturforscher Carl von Linne‘ an. Keine Ahnung ob das stimmt aber sicher ist, die Zistrose gehört nicht zu den Rosengewächsen. Sie bildet eine eigene Pflanzenfamilie mit über zwanzig Pflanzenarten. Faszinierend ist für Fachleute ihre Fähigkeit mit extremer Trockenheit umzugehen, denn ihre eigentliche Heimat sind die mediterranen Gefilde. In heißen Sommern klappt die Zistrose einfach ihre Blätter ein. So harrt sie oft monatelang aus bis der nächste Herbstregen kommt. Im Winter werden dicke Blütenknospen gebildet, die im Frühjahr hauchzart aufbrechen.

Mit einem grünen Daumen lässt sich diese dekorative Pflanze auch bei uns in Mitteleuropa ziehen. Meist ist es dann die rosa blühende Art Cistus albidus.

Gut aber was kann diese Pflanze und bei der steigenden Zahl der Zistusteetrinker hierzulande ist das eine berechtigte Frage. Da gibt es eine Gegend in Griechenland wo Zistustee als Hausgetränk täglich getrunken wird. Dort sollen viele Menschen die Hundert als Lebensalter erreichen.

In der Tat gilt dieser Zistus als starke Heilpflanze, überliefert schon weit vor der Zeitenwende.

Zistus ist entzündungshemmend, besitzt die Fähigkeit freie Radikale unschädlich zu machen, strafft die Gesichtshaut, ist pilzfeindlich und nimmt es mit Bakterien und Viren auf. Das aber ist nur ein Bruchteil ihrer heilenden Kräfte.

Nun mag wieder das Argument alles bloß Erfahrungsmedizin greifen- oder?

Griechische Hebammen jedenfalls wuschen seit altersher ihre Wöchnerinnen mit einer Zistusabkochung um Infektionen, wie zum Beispiel dem gefürchteten Kindbettfieber vorzubeugen.

Klingt alles gut, aber lässt sich das wissenschaftlich belegen? Ja,  an der Universität Catania in Italien wurde 2000 die antioxidative Kraft von Zistus nachgewiesen und dass damit auch unsere DNA vor Schäden geschützt wird. Ein Jahr vorher erbrachten Forscher der Universität Marrakesch den Nachweis für antibakterielle und Pilz abweisende Wirkung.

Aber das ist weit weg. Mit meiner Schilderung, dass die Polyphenole im Zistustee Viren mechanisch umhüllen und die damit nur erschwert an der Wirtszelle anhaften können, erntete ich in den Zeiten der letzten Monate heftige Gegenreaktionen von nicht wissenschaftlich erwiesen, wenig hilfreicher Quatsch bis Heilpflanzen- Bla Bla.

Nun in Vorbereitung auf diesen Artikel stieß ich für mich ziemlich überraschend auf die Quelle der umhüllenden Polyphenole.

Das wurde 2009 an der an der Berliner Charite‘ mit deutscher Gründlichkeit also wie das so im Fachjargon heißt randomisiert, 160 Beteiligte und mit Placebogruppe in einer Studie festgestellt. Placebogruppen bekommen keine Wirkstoffe, wissen davon aber nichts

Also das Zistus ein Eindringen von Viren in die Wirtzelle erschwert ist wissenschaftlich seit 2009 erwiesen und bekannt. Übrigens wenn Viren rein mechanisch am Eindringen gehindert werden, können sie sich da auch nicht im Laufe der Zeit einstellen, resistent werden.

Vorsichtshalber will ich auf den fachärztlichen Prüfvermerk meiner Quelle verweisen.

Von den bekannten Zistrosenarten hilft bei häufigen Erkrankungen der oberen Atemwege besonders C. incanus.

Ein andere Art C. monspelienus punktet durch die oben schon erwähnte antioxidative Wirkung.

Wirksam sind sie alle, die zwanzig Zistrosenarten.

Nicht mit Studien belegt, aus der Volksmedizin kommend, scheint es auch eine Schwermetalle ausleitende Möglichkeit zu geben.

Wer will kann es gerne mit einen Anti-Aging  Zistusgesichtswasser versuchen.

Es gäbe über dieses Kraut noch viel zu berichten, Neurodermitis, Schutz vor UV Strahlen. Selber wende ich Zistus schon seit Jahren für mich an und bin damit einige lästige Übel losgeworden.

Ob es bei Zistus wirklich einen biblischen Hintergrund gibt, will ich hier offen lassen. Advent ist die Zeit des Aufbruchs, Zeit des Nachdenkens und dann kann Weihnachten kommen….

Jens Bitterlich