An vielen Grundschulen lernen die Schulkinder mit einer Anlauttabelle das erste Schreiben. Sie bekommen eine Tabelle mit deren Bildern sie lautieren und finden die entsprechenden Buchstaben vor. Wenn der Buchstabe gefunden ist wird er nach- gemalt. So geht es sehr schnell, dass die Erstklässler kleine Texte schreiben können und auch wieder lesen. Insgesamt ist es ein toller Prozess, die Kinder haben schnell Erfolg und erwerben die Kompetenz des Lesens.
Allerdings gibt es ein paar Dinge dabei zu bedenken. Zum einen ist unsere Aussprache nicht korrekt. Wir sprechen meist einen entsprechenden Dialekt und demnach unsere Kinder auch. Zum Beispiel wir das Wort „Kirche“ vielfach „Körche“ benannt oder das Bindewort „und“ wie „ond“ ausgesprochen. Wenn das Kind auch so spricht wird es beim Lautieren in der Anlauttabelle auch die Buchstaben so suchen wie es spricht oder die Worte gesprochen hört. Dadurch prägt es sich schon das entsprechende Wortbild ein.
Weiterhin lernt das Kind nicht richtig wie ein Buchstabe geschrieben wird. Es lernt eine eigene Art der Schreibung der einzelnen Buchstaben, dass kann später für die Handschrift zu permanenten Störungen des Schreibflusses führen.
Fazit: Pädagogen und Eltern sollten darauf achten, dass die Kinder die Wörter richtig sprechen können. Bei falsch geschriebenen Wörtern können wir dem Kind zeigen, dass wir das Wort „Kirche“ so schreiben, damit sich das Kind das Wort richtig einprägt vom Wortbild. (Wir lernen Rechtschreibung hauptsächlich durch das Wortbild, deshalb empfiehlt man Kindern ja viel zu lesen).
Es benötigt nach dem Gebrauch der Anlauttabelle noch eine Zeitspanne in der die Kinder lernen, wie die einzelnen Buchstaben richtig geschrieben werden und auch die Übung der Rechtschreibung. Wichtig ist eine entsprechende Übergangszeit einzuplanen.
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