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Im Märzen der Bauer

Eigenanbau im Erzgebirge- alte Sorten- Idee einer Samenbörse

Viele sind inzwischen wieder auf Eigenanbau von Obst, Gemüse und Kräutern gekommen. Das hängt natürlich auch mit der Qualität angebotener Lebensmittel zusammen. Aber lohnt sich das überhaupt? Mittlerweile kommt noch ein ganz anderer Aspekt hinzu die Preisentwicklung. Viele werden das am Valentinstag zu spüren bekommen haben. Für den Blumengruß musste man in diesem Jahr ziemlich „tief“ in die Geldtasche greifen. Doch was geht hier oben im Gebirg zum Thema Eigenanbau und diese Frage ist gar nicht so einfach zu beantworten.

Ein englisches Sprichwort heißt ungefähr übersetzt: Ein Apfel am Tag hält uns den Arzt vom Leib!“

Äpfel gibt es wahrlich genug in den Märkten. Die sollen aber nach unseren Vorlieben fest, groß, süß und saftig sein. Also wurden entsprechende Hybriden fest, groß, süß und saftig gezüchtet.

Das Sortenangebot sank in Größenordnungen und was mit den Früchten bezüglich von Lagerung und Haltbarkeit angestellt wird, wollen wir bei den meist „Weitgereisten“ gar nicht so genau wissen.

Eine österreichische Quelle erklärte dann noch, dass ausgerechnet die modernen Zuchtsorten bei empfindlichen Menschen Allergien auslösen können. Eine Apfelallergie wer hätte sich so etwas vor einigen Jahren überhaupt vorstellen können.

Statt sich mit dem täglichen Apfel den Arzt vom Leibe zu halten muss man ihn jetzt deswegen aufsuchen- kein Kommentar.

Der Zufall wollte es dass just in der Zeit als dieser Artikel entstand eine Verwandte anfragte, ob ich von ihrer Rekordern t e an Winteräpfeln etwas abhaben wollte. Es seien aber, fügte sie fast entschuldigend hinzu, alles alte Sorten wie Albrechtsapfel oder Danziger Kantapfel usw. Ich nahm dieses Angebot dankend an.

Für mich entfaltete sich von Dezember bis Mitte Februar ein echtes Gaumenerlebnis unerwarteter ja fast vergessener Geschmacksfülle. Bekömmlich waren die Früchte außerdem.

Hier im Erzgebirge kenne ich Menschen die alte Obstsorten in ihren Gärten zu erhalten suchen. Bisher fand ich das ein spannendes Hobby. Jetzt kann ich erst richtig ermessen, was diese Menschen uns und den nachfolgenden Generationen Gutes tun.

Zurück zu Nutzpflanzen die auch in den Höhen unseres Mittelgebirges gedeihen. Mir ging es aktuell um Wintergemüse, leicht zu gärtnern und ziemlich frostbeständig sollte es sein.

Nun kennt wohl jeder Hobbygärtner was so ein zeitiger Nachtfrost anrichten kann. Da sind wochenlange Mühen in einer einzigen Nacht unwiederbringlich weggefroren.

Es gibt aber Pflanzen die ein eigenes Frostschutzsystem entwickelt haben und daher auch Temperaturen im Minusbereich tolerieren.

Vor einigen Jahren hatte ich oft in Niedersachsen zu tun. Sobald der November herankam, setzte dort die Grünkohlsaison ein. Jede Speisekarte bot dieses Gemüse in den unterschiedlichsten Varianten an.

Sollte das auch etwas für den Anbau im Erzgebirge sein?

Um die Pflanze beschreiben zu können möchte ich den Ausruf einer Besucherin bei mir zu Hause hier bringen. Die rief aus: „Oh das ist aber große Petersilie!“ In der Tat sehen die gekräuselten Blätter des Grünkohls aus der Ferne betrachtet so aus. Grünkohl hat wichtige Mineralien, Vitamine und spezielle Eiweiße alles was für uns in der dunklen Jahreszeit sehr gesund ist. Bei den alten Römern war Grün-oder Krauskohl eine richtige Allheilpflanze. Als echtes Wintergemüse kann man von Ende Oktober bis Anfang März Kohlblatt für Kohlblatt ernten.

Für meinen Gebirgsversuch auf 550 Meter über Normalnull legte ich zur Sicherheit ein Hügelbeet an. Da kommt als Untergrund Baumschnitt, Stroh und halbgarer Kompost hinein und schafft beim Verrotten etwas Wärme. Um es kurz zu machen der Versuch gelang und ich konnte den ganzen Winter meinen Speiseplan mit frischen Grünkohl bereichern.

Die Kohlblätter werden vom Strunk befreit und solange gekocht bis sie zusammenfallen. Man lässt etwas Kochbrühe übrig. Dann kommt in Fett gebratene Zwiebeln hinzu und wird mit der Brühe aufgefüllt. Abschließend wird etwas Mehl, Milch, geriebener Apfel und Zucker verrührt und ebenfalls hinzugegeben und nach Belieben mit Kräutern abgeschmeckt. Ein Versuch lohnt sich.

Zum Schluss möchte ich auf die alten Sorten zurückkommen und habe eine Idee.

Wie wäre es denn liebe Grünhainer, Waschleithner und Beierfelder Hobbygärtner sich zusammen zu tun und eine Börse für im Erzgebirge gut gedeihende Samen für Kräuter und Gemüse aufzubauen.

Jetzt in der kommenden Saison von Ihnen gezüchtet und gesammelt könnten diese ab 2023 zur Verfügung stehen. Als Aufbewahrungsort und Ausleihzentrale könnte ich Räume im Institut Beierfeld Pestalozzistraße 14 zur Verfügung stellen. Wer Lust hat mitzumachen kann sich gerne bei mir melden. Ab Herbst 2022 würden wir uns dann noch einmal in Erinnerung bringen und richtig loslegen. 

Jetzt heißt es aber erst einmal- Im Märzen der Bauer die Rösslein anspannt…

Jens Bitterlich 


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