.Es ist schon eine Standardfrage geworden bei unseren vielfältigen Aktionen hier in der Region Erzgebirge.
„Habt ihr etwas mit der Jenaplanschule zu tun?“
-Ja, wir haben eine Jenaplanschule gegründet und sind heute als Schulberater viel unterwegs,- lautet unsere Antwort.
Und dann kommen diese Sätze, die uns immer buchstäblich die Haare zu Berge stehen lassen:
„In der Grundschule ist es dort richtig schön. Aber ab Klasse 4 unterscheidet es sich dann nicht mehr von anderen Schulen!“
Genau das aber kann nicht sein. Ja es stellt dieses reformpädagogische Konzept gemacht für einen ganzen Schulorganismus rigoros infrage, ignoriert den sich durch alle Gruppen und Alter hindurch ziehenden roten Faden hin zur eigenständigen Persönlichkeit mit dem Anspruch lebenslang zu lernen. Das nötige Wissen für gute Abschlüsse zu haben ist selbstverständlich.
In den Untergruppen steht der soziale, gemeinschaftsbildende Gedanke im Vordergrund. Gemeinsames Tun verankert sich im unmittelbaren Erfahrungsbereich der Kinder in ihrer Region. Grundschulkinder verausgaben sich innerlich nicht, weil alle Probleme dieser Welt schon auf sie eingeströmt sind.
Kinder der Mittelgruppen lernen den Umgang vor allem mit den sozialen und technischen Mitteln des selbständigen Wissenserwerbs. Sie können untereinander und mit Fremden kommunizieren. Auf dieser Entwicklungsstufe lernen die Kinder gute Fragen zu stellen und zuzuhören. Wissensquellen zu erschließen und auszuwerten, bitte auch analog, gehört ebenso in diese Zeit. Damit weitet sich ihr Erfahrungsfeld über die Region hinaus.
Dann kommt eine Zeit wo die innere Entwicklung der nun Jugendlichen mehr in den Mittelpunkt rückt.
Sie sind jetzt aber schon in der Lage mit Lebensthemen zunehmend selbständig umzugehen.
Wenn sich der Innenblick wieder zu heben vermag, weitet er sich Stück für Stück auf die Belange der ganzen Welt.
Dies kann gelingen, wenn die ganze Schulgemeinde ein gemeinsames Anliegen verfolgt, Kinder in ihrer Entwicklung zu begleiten.
Dann fehlt Sätzen wie diesen, dass sich ein Schulteil des Ganzen von anderen Schulen nicht unterscheidet jegliche Nahrung. Daher sei der ganzen Schulgemeinde ein Besinnen auf das gemeinsame Anliegen gewünscht. Gelebter Jenaplan kann für die anvertrauten Kinder ein gutes Kapital für die Zukunft sein.
Jens und Bärbel Bitterlich
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