„Und werdet ihr nicht wie die Kindelein..“

Das Team einer neu gegründeten sächsischen Schule hatte sich auf den Weg ins Institut für Neue Pädagogik in Grünhain- Beierfeld gemacht. Sie wollten fernab von ihrem Alltag über das wichtige Thema Entwicklungsberichte nachdenken.

Wir wollten zuerst nach dem vollzogenen Orts- auch einen Perspektivwechsel ermöglichen.

Jedes Teammitglied bekam zwei kleine Leinensäckchen. In das eine Säckchen sollten symbolisch Naturmaterialien gesammelt werden, die dafür stehen, was aus meiner Sicht andere Menschen an mir wahrnehmen sollten. Im das andere Säckchen sollten sich Dinge verbergen, die ich nicht so gerne in der öffentlichen Betrachtung haben möchte.

Los ging es in einen nahegelegenen Wald

Wir Menschen sind seit Urzeiten eng mit dem Wald verbunden. Einst war er uns freundlich gesinnte Umgebung, unerschöpfliche Nahrungsquelle und Lehrmeister des Lebens. Das alles geriet in Vergessenheit. Wir Menschen vertrauten nur noch auf Ellenbogenmentalität, Durchsetzen um jeden Preis, Gewinn und andauerndes Wachstum. Die Wälder wurden zum Zweck, zu Rohstoffplantagen und Gewinnquellen.

Nun beginnen wir in einer rasanten Umbruchzeit zu begreifen: So richtig funktioniert diese Denkweise nicht. Wir sind bei den dringenden Alltagsfragen auf der Suche nach tragfähigen Lösungen.

So langsam dämmert aus unseren Tiefen herauf, dass statt Ellenbogen und Wachstum um jeden Preis ein Leben in Kooperation stehen könnte.

Viele Menschen besinnen sich auf die Natur, auf den Wald.

Wenn wir uns einlassen, können wir den Wald als Lehrmeister für eine lebenswerte Zukunft wieder entdecken.

Genau das ist für ein Schulteam, das um eine kindgerechte und zukunftsorientierte Schulpraxis ringt ganz wichtig. So wurde neben der Sammelaufgabe viel über das Miteinander der Waldbewohner erzählt. 

Im Institut gab es eine große Auswertungsrunde. Bald war klar, dass bei den Entwicklungsberichten zu Halb- und Endjahr genau überlegt werden muss, was soll beschrieben und damit öffentlich werden und was halt nicht.

Schulen der Zukunft brauchen ein gemeinsames Anliegen, eines das zum Beispiel bei Lernentwicklungsberichten alle Teammitglieder, Kinder und Eltern vereint. Dieses Anliegen zu formulieren war die erste Aufgabe für den nächsten Arbeitstag. Als die geschafft war ging es in den Gruppen an die Details. Elterngespräche wann, was wird wie beschrieben, welche Formen von Lernentwicklungsberichten könnten zu unsere Schule passen.

Es entstanden zwei Vorschlagsmuster, die an der Schule aufgegriffen ,noch einmal besprochen und dann in größerer Runde zusammengefasst werden.